Doktoranden-Förderpreis 2019 an Maximilian Riedel, München

Der Doktoranden-Förderpreis wird für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Hämatologie und Internistischen Onkologie verliehen, die während des Studiums der Medizin, der Pharmazie oder der Biologie oder im Rahmen einer Dissertation im Bereich der genannten Disziplinen entstanden sind. Er ist mit 3.000 Euro dotiert.

"Mechanistic Insight into RET Kinase Inhibitors Targeting the DFG-out Conformation in RET-rearranged Cancer"

 

Zusammenfassung der Arbeit

Riedel.jpgRET-Kinase Fusionsgene können in 1-2% aller bronchialen Adenokarzinom Patienten nachgewiesen wer-den. Diese genetischen Veränderungen stellen durch Tyrosinkinase-Inhibitoren potentiell angreifbare molekulare Zielstrukturen dar, jedoch haben klinische Studien für diese RET-fusionsgetriebenen Bronchi-alkarzinome bisher noch keine ausreichend wirksame Therapie demonstrieren können. Die in vitro und in vivo Daten dieser Arbeit (Plenker et al. Sci Transl Med. 2017) unterstützen die klinische Erfahrung, dass die zurzeit gängigen Therapien mit Tyrosinkinase-Inhibitoren eine nicht ausreichend hohe therapeutische Potenz besitzen, um effektive Wirkung gegen RET-getriebene Tumore zu entwickeln. Dagegen konnte gezeigt werden, dass eine wirksame RET-Inhibition die Bindung des Inhibitors in der katalytisch inaktiven Form (‚DFG-out‘) der Kinase voraussetzt, was mit einer hohen Cytotoxitität in vitro einhergeht. Mit Hilfe von in vitro Mutagenese-Screens konnte eine Punktmutation (pI788N; c.2363T>A) im Bereich der RET- Kinase Domäne bestimmt werden, die eine mögliche sekundäre Resistenz-Mutation unter Tyrosinkinase-Therapie darstellt. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass MAPK-Reaktivierung eine potentielle Rolle als Resistenz-Mechanismus in RET-fusionsgetriebenen Tumoren besitzt.

 

Lebenslauf

Maximilian Riedel wurde 1990 in Gera (Thüringen) geboren. Nach Abschluss des Abiturs 2009 in Bergisch Gladbach (NRW) und dem anschließenden Zivildienst begann er ab dem Sommersemester 2011 an der Universität zu Köln Humanmedizin zu studieren. Im November 2013 wurde ihm das Deutschlandstipendi-um verliehen und im April 2014 folgte die Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes. Im klini-schen Studienabschnitt absolvierte er Auslandsaufenthalte unter anderem in Thailand, Südafrika und der Schweiz. Im Rahmen seiner Promotion hat er sich ab Oktober 2014 in der Arbeitsgruppe ‚Molekulare Pathologie und Translationale Genomik‘ von Prof. Martin Sos am Institut für Pathologie der Universität zu Köln mit der Erforschung neuer Therapieansätze und Resistenzmechanismen fusionsgetriebener Tumore im nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) beschäftigt. Nach seiner Approbation ist er seit 2018 in der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (Direktorin: Prof. Dr. med. Marion Kiechle) im Rahmen der Weiterbildung zum Facharzt und als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.