Aufgaben und Ziele der DGHO

Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V.

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Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. ist eine Vereinigung von Ärztinnen und Ärzten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Interessierten, die auf die Erforschung, Diagnose und Behandlung von Blutkrankheiten und bösartigen soliden Tumoren spezialisiert sind. Die DGHO ist eine rasch wachsende Fachgesellschaft mit inzwischen über 4.000 Mitgliedern in einer der innovativsten und forschungsintensivsten Fachdisziplinen der Medizin.

Die Deutsche Hämatologische Gesellschaft wurde 1937 gegründet. Einen Aufschwung erlebte das Fachgebiet durch den zunehmend erfolgreichen Einsatz von Medikamenten zur Behandlung bösartiger Erkrankungen wie Leukämien und Lymphomen seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Diese Erfahrungen erweiterten das Betätigungsfeld auf die medikamentöse Therapie auch solider Tumore und führten zur jetzigen Bezeichnung DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V.

Die Erforschung und Behandlung maligner Erkrankungen ist ein großer Schwerpunkt der Fachgesellschaft. Dabei reicht das Spektrum der Aktivitäten von der Grundlagenforschung über die Entwicklung neuer Wirkstoffe zu klinischen Studien, der Förderung von Netzwerken und zur Versorgungsforschung. Aber auch die nicht-malignen hämatologischen Erkrankungen, Störungen der Blutgerinnung, Laboranalysen, der gesamte Bereich der supportiven und der palliativen Betreuung von Patientinnen und Patienten, die Pflege und ethische Aspekte haben einen festen Stellenwert in der DGHO. In mehr als 30 themenzentrierten Arbeitskreisen engagieren sich die Mitglieder für die Weiterentwicklung der Hämatologie und der Medizinischen Onkologie.

Rasant wurde die Entwicklung der Hämatologie und Onkologie seit den 1990er Jahren des 20. Jahrhunderts. Basis waren umfassende neue Erkenntnisse zur Pathogenese und zum Verlauf der Erkrankungen. Sie führten zu differenzierter Diagnostik und zur Entwicklung gezielt wirkender Medikamente. Aktuell gewinnen die verschiedenen Formen der Immuntherapie, zielgerichtete Therapien und Kombinationstherapien zunehmend an Relevanz, vor allem bei den malignen Neoplasien, aber auch bei nicht-malignen hämatologischen Erkrankungen.

Darüber hinaus engagiert sich die DGHO auf nationaler und europäischer Ebene in der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik sowie in der Zertifizierung. Ziele sind die Verbesserung und Sicherung einer optimalen Patientenversorgung, die Förderung der Wissenschaft in der ganzen Breite des Fachgebietes und die Schaffung angemessener Arbeitsbedingungen.

Mit dem Ende der 1990er Jahre erfasste der Wandel zunehmend die DGHO selbst. Das Logo wurde geschaffen – ein wichtiges Zeichen für mehr Sichtbarkeit und selbstbewusstes Auftreten der Gesellschaft nach außen. 1998 erfolgte der Start der Internetpräsenz unter www.dgho.de. Regelmäßig werden das Mitgliederrundschreiben sowie Bände der Gesundheitspolitischen Schriftenreihe und Stellungnahmen zu aktuellen medizinischen und gesundheitspolitischen Themen herausgegeben. Eine hohe Verbreitung haben die von der DGHO federführend entwickelten Leitlinien im Rahmen des Onkopedia-Projektes (www.onkopedia.com). Sie definieren den Stand des Wissens und setzen evidenzbasierte Medizin in aktuelle Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie um.

Zentrale Veranstaltung für den wissenschaftlichen Austausch ist die Jahrestagung, die gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO), der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO) und der Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie (SGH) veranstaltet wird.

Im Sommer 2004 begann ein neues Kapitel in der heute 85-jährigen Geschichte der DGHO. Seitdem unterhält die Fachgesellschaft ihr Hauptstadtbüro in Berlin – eine zentrale Anlaufstelle für Belange und Anfragen von Mitgliedern und Interessierten. Die Nähe zu den Entscheidungsträgern in Gesundheits-, Sozial-, Wissenschafts- und Forschungspolitik erleichtert die Teilnahme am notwendigen politischen Dialog. Dabei bildet das hauptamtliche Team in der Geschäftsstelle die Grundlage für die Professionalisierung der Arbeit der Fachgesellschaft. Der ehrenamtlich tätige Vorstand vertritt die DGHO nach außen und setzt sich in vielfaltiger Art und Weise sowohl für die Fachgesellschaft als auch für das Fachgebiet selbst ein.

In jüngster Zeit engagiert sich die DGHO verstärkt im Verfahren der Frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel nach AMNOG (Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes) beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Darüber hinaus nimmt die Gesellschaft verstärkt Stellung im Rahmen von Gesetzgebungsverfahren.

Zentrale Anliegen der Fachgesellschaft sind die qualifizierte und kontinuierliche Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Hämatologie und Medizinischen Onkologie als einem der Kernfächer der Inneren Medizin. Hierzu gehört auch und insbesondere die Förderung des klinischen und wissenschaftlichen Nachwuchses.

Vor dem Hintergrund der Dynamik und der zentralen Rolle der Hämatologie und Medizinischen Onkologie in der Forschung und Versorgung spürt das Fachgebiet die aktuellen Herausforderungen an das Gesundheitssystem besonders intensiv. Das war Anlass für die Erarbeitung eines Positionspapieres zur Gegenwart und Zukunft der Medizinischen Onkologie, das am 12. Juni 2018 veröffentlicht wurde.

Zum Positionspapier