Doktoranden-Förderpreis 2018 an Julius Clemens Fischer, München

Der Doktoranden-Förderpreis wird für Arbeiten auf dem Gebiet der Hämatologie und Internistischen Onkologie verleihen, die während des Studiums der Medizin, der Pharmazie oder der Biologie oder im Rahmen einer Dissertation im Bereich der genannten Disziplinen entstanden sind. Er ist mit 3.000 Euro dotiert.

"RIG-I/MAVS and STING signaling promote gut integrity during irradiation- and immune-mediated tissue injury"

 

Zusammenfassung der Arbeit

Hallek_Fischer.jpgDie epitheliale Darmbarriere spielt eine entscheidende Rolle bei der Pathogenese von Erkrankungen im Rahmen von akuten Gewebeschäden, beispielsweise durch Bestrahlung oder Chemotherapie. Außer-dem besitzt die Darmschleimhaut in diesem Zusammenhang eine Schlüsselfunktion bei der Entwicklung der Graft-versus-host-disease in Folge einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation nach einer Konditionierungstherapie mit Strahlen- oder Chemotherapie. In der präklinischen Arbeit (Fischer et al. Sci Transl Med. 2017) wird der Einfluss der intrazellulären RNA- und DNA-Erkennungs-Signalwege RIG-I/MAVS und STING auf akute intestinale Gewebeschäden untersucht. Die Studie zeigt, dass sowohl die endogene als auch die gezielte Aktivierung dieser Signalwege Darmschäden nach Bestrahlung oder Chemotherapie und während der Graft-versus-host-disease reduzieren kann. Die Aktivierung von RIG-I/MAVS und STING fördert hierbei das Wachstum von intestinalen epithelialen Stammzellkulturen und führt zu einem Typ I Interferon vermittelten Schutz der Barrierefunktion der Darmschleimhaut.

 

Lebenslauf

Julius C. Fischer wurde 1988 in München geboren. 2008 legte er in Bochum sein Abitur ab und nahm im Anschluss das Studium der Humanmedizin an der LMU und TU München auf. Herr Fischer begann 2012, unterstützt durch ein Stipendium des Promotionsprogramms Translationale Medizin der TU München, in der Arbeitsgruppe von Dr. Hendrik Poeck und Dr. Tobias Haas zu promovieren. Die Forschungsgruppe gehört der Klinik und Poliklinik für Hämatologie und Onkologie (damalige Leitung: Prof. Dr. Christian Peschel) an. Während seiner Promotion forschte er über die Rolle intrazellulärer Nukleinsäure-Erkennungs-Signalwege bei akutem intestinalen Gewebeschaden durch Bestrahlung, Chemotherapie und im Rahmen der Graft-versus-host-disease. Ende 2016 schloss Herr Fischer sein Studium ab und ist seit 2017 in der Klinik und Poliklinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie des Klinikums rechts der Isar der TU München (Leitung: Prof. Dr. Stephanie E. Combs) im Rahmen der Weiterbildung zum Facharzt für Strahlentherapie als Arzt tätig.