CAR-T-Zellen (KTE X19) beim Mantelzell-Lymphom

22.06.2021
Das Verfahren zu KTE X19 (Autologe Anti-CD19-transduzierte CD3-positive Zellen, Tecartus®) für das Mantelzell-Lymphom ist das dritte Verfahren zu einem Arzneimittel aus der Gruppe der CAR-T Zellen (Chimäre Antigen-Rezeptor-T-Zellen).

KTE X19 ist zugelassen als Monotherapie für Patient*innen mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzell-Lymphom nach mindestens zwei Vortherapien, darunter einem BTK-Inhibitor. Das Verfahren wird im Rahmen seines Status als Medikament für seltene Erkrankungen (Orphan Drug Status) durchgeführt. Der Bericht wurde vom G-BA erstellt. Der pharmazeutische Unternehmer beantragt die Feststellung eines beträchtlichen Zusatznutzens. Der Bericht des G-BA enthält keinen Vorschlag zur Kategorisierung des Zusatznutzens. Unsere Anmerkungen sind:

  • Für die frühe Nutzenbewertung liegen Daten der einarmigen, internationalen, multizentrischen Studie ZUMA-2 mit 68 Patient*innen vor.
  • KTE X19 führte bei Patient*innen mit rezidiviertem/refraktärem Mantelzell-Lymphom nach mindestens zwei Vortherapien darunter einem BTK-Inhibitor zu Remissionsraten von 90% sowie zu einer Gesamtüberlebensrate nach 24 Monaten von etwa 70%.
  • Die Rate schwerer Nebenwirkungen entspricht dem Spektrum der bisher zugelassenen Anti-CD19-CAR-T-Zellen. Besondere Nebenwirkungen wie das Zytokinfreisetzungssyndrom (Cytokine-Release-Syndrom) und das Immuneffektorzell-assoziiertes Neurotoxizitätssyndrom (Immune effector Cell-Associated Neurotoxicity Syndrome, ICANS) erfordern ein strukturiertes Nebenwirkungsmanagement. Darunter ist die Therapie-assoziierte Mortalität niedrig. 

Die Daten von KTE X19 bei Patient*innen mit rezidiviertem/refraktären Mantelzell-Lymphom, insbesondere bei BTKi-refraktärem Mantelzell-Lymphom sind beeindruckend. Für die langfristige Positionierung im Therapiealgorithmus und die quantitative Bewertung des Zusatznutzens sind Daten randomisierter Studien wünschenswert.


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