Pressemitteilungen 2018

4. Oktober 2018

Jahrestagung 2018: Nobelpreisforschung kommt bei Krebspatienten an

Der Medizin-Nobelpreis wird 2018 an James P. Allison und Tasuku Honjo für neue Formen der Immuntherapie verliehen. Diese Grundlagenforschung hat inzwischen zu wirksamen Arzneimitteln bei sehr unterschiedlichen Krebskrankheiten geführt. Bei der diesjährigen Jahrestagung der deutschsprachigen Fachgesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Wien war der Einsatz der Immuncheckpoint-Inhibitoren ein zentrales Thema. Mit 839 eingereichten wissenschaftlichen Beiträgen hat der fünftägige Kongress, der als eines der wichtigsten Expertentreffen auf dem Gebiet der Krebs- und Bluterkrankungen im deutschsprachigen Raum gilt, seine Bedeutung erneut unterstrichen und ausgebaut. In 1.171 Vorträgen und Posterpräsentationen tauschten sich die rund 5.800 Teilnehmenden über neue Ergebnisse aus der Grundlagen-, der translationalen und angewandten Forschung aus und diskutierten neue Strategien für die Zukunft der Hämatologie und Medizinischen Onkologie, darunter das Konzept der „wissensgenerierenden Versorgung“. Im Rahmen des Kongresses prämierten die ausrichtenden Fachgesellschaften zudem wieder herausragende wissenschaftliche Arbeiten.

Wien / Berlin, 29. September 2018

Krebstherapie in Zeiten der Präzisionsmedizin: Von der vernetzten Forschung zur wissensgenerierenden Versorgung

Die Innovationswelle der letzten Jahre in der Hämatologie und Medizinischen Onkologie rollt weiter: Bei der Jahrestagung von DGHO, OeGHO, SGMO und SGH+SSH in Wien stehen unter anderem aktuelle Entwicklungen im Bereich der Zelltherapie im Fokus, die insbesondere bei malignen hämatologischen Neoplasien längere Überlebensraten bei besserer Lebensqualität ermöglichen. Gleichzeitig stehen die Bereiche Forschung und Versorgung bei Blut- und Krebserkrankungen großen Herausforderungen gegenüber, die sich mit Begriffen wie Demographie, Finanzierung und Personalisierung umreißen lassen. Zentrale Aufgaben für das Fachgebiet in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind in den nächsten Jahren u. a. der weitere Ausbau der vernetzten Forschung und eine deutlich stärkere, auch digitale Integration von klinischer Forschung und Patientenversorgung, um die Wissensschätze zu heben, die in der breiten Versorgung schlummern.

Berlin/Wien, 28.9.2018

DGHO auf den Spuren des jüdischen Arztes Dr. Josef Löbel

Er war nicht nur ein bekannter Frauenarzt und Künstlerfreund, sondern auch Erst-Autor des „Knaurs Gesundheitslexikons“ (1930) und Verfasser zahlreicher populärmedizinischer Bücher, die in 16 Sprachen übersetzt wurden. Doch so bekannt Dr. Josef Löbel (1882-1942) zu Lebzeiten auch war, nach dem Krieg fiel der „heitere Menschenfreund“, wie ihn Thomas Mann bezeichnete, in ein schwarzes Loch der Erinnerung: Niemand fühlte sich mehr zuständig für den österreichisch-deutsch-böhmisch-tschechischen Schriftstellerarzt. Und das, obwohl er von seinem Freund, dem Schriftsteller Joseph Roth, im Radetzkymarsch und weiteren Erzählungen in der Figur des weisen Dr. Skowronnek verewigt wurde. Mit der Biographie würdigt die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. als Herausgeber nun den einstigen jüdischen Erfolgsautor.

11. September 2018

Einladung zur Buchpräsentation

am 28. September 2018, von 12:30 bis 14:00 Uhr, anlässlich der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Wien

11. Juli 2018

Bundessozialgericht bestätigt Mischpreisbildung für neue Arzneimittel – Versorgung von Krebspatienten gesichert, Schwächen des AMNOG bleiben

In der vergangenen Woche hat das Bundessozialgericht in Kassel die sogenannte ‚Mischpreisbildung‘ bei neuen Arzneimitteln bestätigt – entgegen einem anderslautenden Urteil des Landessozialgerichtes Berlin/Brandenburg vom März 2017. Hintergrund des Streites ist eine Regelung im Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) von 2010, die bei einer frühen Nutzenbewertung Angaben zu einem therapeutisch bedeutsamen Zusatznutzen auch für einzelne Patientengruppen fordert. Bisherige Praxis in den Preisverhandlungen zwischen den Krankenkassen und den pharmazeutischen Unternehmen war es, einen einheitlichen, sogenannten Mischpreis für die gesamte Indikation zu vereinbaren. Mit seinem aktuellen Spruch hat das Bundessozialgericht dieses Vorgehen bestätigt und der Schiedsstelle einen breiten Ermessungsspielraum zugestanden. Das Urteil darf aber nicht über darüber hinwegtäuschen, dass die Datenbasis für eine Bewertung des Zusatznutzens bei vielen neuen Arzneimitteln schmal ist und die Kriterien für eine Subgruppenbildung umstritten sind.

26. Juni 2018

DGHO begrüßt parlamentarische Initiativen zur Änderung des Sozialgesetzbuchs

Pro Jahr erkranken ca. 15.000 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 39 Jahren an Krebs. Zwar können 80 Prozent dieser Patientinnen und Patienten geheilt werden, durch den Einsatz von Chemo- oder Strahlentherapie kann es allerdings zur Schädigung der Fruchtbarkeit und damit zu ungewollter Kinderlosigkeit kommen. Medizinisch gut etablierte Methoden zum Fruchtbarkeitserhalt sind verfügbar, die Kosten werden aber von den Gesetzlichen Krankenkassen bislang nicht übernommen. Seit einem Jahr kämpfen die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. gemeinsam mit der von ihr gegründeten Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs für eine Unterstützung dieser Patientengruppe.

12. Juni 2018

Jahrestagung 2018 verzeichnet Rekordzahl an wissenschaftlichen Beiträgen

Die Hämatologie und Medizinische Onkologie befindet sich in einer faszinierenden Phase des Umbruchs in einem der dynamischsten Fachgebiete der Medizin. Die größten Herausforderungen sind die kritische Bewertung und der rasche Transfer von neuen Erkenntnissen in der Diagnostik und Therapie von Blutkrankheiten und soliden Tumoren in die Patientenversorgung. Auf der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie vom 28. September bis 2. Oktober 2018 in Wien diskutieren und bewerten Expertinnen und Experten im interprofessionellen Dialog neueste Daten aus der Grundlagen-, der angewandten und translationalen Forschung sowie moderne Therapieansätze bspw. aus den Bereichen Immuntherapie und Stammzelltransplantation. Mit 669 eingereichten freien wissenschaftlichen Beiträgen hat die Jahrestagung der deutschsprachigen Fachgesellschaften einen neuen Rekord erreicht.

23. April 2018

Chronische lymphatische Leukämie: Leitlinie etabliert richtungsweisende Standards

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat erstmals eine interdisziplinäre S3-Leitlinie zur „Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patienten mit einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL)“ vorgelegt. Die Leitlinie entstand unter Federführung der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V.. Sie erfüllt eine wichtige Funktion bei der langfristigen und kontinuierlichen Qualitätsoptimierung der Versorgung von CLL-Patienten.

15. März 2018

Krebskliniken im Schwitzkasten eines Medikamentenherstellers

In den letzten Jahren ist es zu einer Preisexplosion bei Carmustin gekommen, einem unverzichtbaren Arzneimittel in der Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Lymphknotenkrebs. Nach kontinuierlicher Preissteigerung seit 2013 hat sich der Preis zu Beginn dieses Jahres nochmals verdreifacht. Der Vorgang ist ein weiteres Beispiel für die fortbestehenden Unsicherheiten der medikamentösen Versorgung von Krebspatienten, vor allem mit älteren Arzneimitteln außerhalb des Patentschutzes.

5. März 2018

Krebs bei älteren Patienten: Was ist machbar? Was ist sinnvoll?

In Deutschland erkranken pro Jahr ca. 500.000 Menschen neu an Krebs. Eine Untersuchung im Auftrag der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. konnte zeigen, dass von 2008 bis 2020 bei Männern von einer Zunahme der Krebsneuerkrankungsrate von 18 Prozent und bei Frauen von 9 Prozent auszugehen ist. Aufgrund der Innovationen im Bereich der Hämatologie und Onkologie leben viele Patientinnen und Patienten heutzutage deutlich länger mit der Erkrankung.