Pressemitteilung vom 28. Oktober 2025 5 2 0 2 g n u g a t s e r h a J / r e n n u r B m o T Prof. Claudia Baldus, Prof. Andreas Hochhaus, Prof. Tim H. Brümmendorf, Prof. Michael Hallek, Prof. Ewald Wöll, Prof. Martin Bentz, Dr. med. Carsten-Oliver Schulz Künstliche Intelligenz sollte bürokratische Aufgaben verringern Welche Chancen und Risiken bietet der Einsatz von KI? Das Thema, das derzeit sämtliche Gesellschaftsbereiche und Branchen bewegt, stand natürlich auch bei der Jahrestagung oben auf der Agenda. Künstliche Intelligenz werde die Pati- entenversorgung verändern, aber vor allem eine Hilfestellung für Ärztinnen und Ärzte sein und diese nicht ersetzen, so der Tenor. Es müsse jetzt darum gehen, gute, validierte und si- chere Assistenzsysteme zu entwickeln, resümierte Prof. Dr. med. Tim H. Brümmendorf. „KI sollte Routineaufgaben über- nehmen, damit Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit für die Betreu- ung der Patientinnen und Patienten haben können. Dokumenta- tionspflichten, Registrierungsaufgaben – Dinge, die man gut mit KI-Unterstützung verschlanken kann“, ergänzte Prof. Dr. med. Andreas Hochhaus. Zuerst müssten jedoch die digitale Infra- struktur vorangetrieben und Bürokratie abgebaut werden. Hämatologische und onkologische Therapien auf Annäherungskurs Modalitäten aus der Hämatologie halten zunehmend Einzug in die Therapie der soliden Tumoren. Bispezifische Antikör- per erzielen etwa in der Zweitlinienbehandlung des klein- zelligen Lungenkarzinoms eine deutliche Verbesserung. Das wurde auf der Jahrestagung deutlich. Insbesondere bezüglich der mit neuen Substanzklassen auftretenden spezifischen Nebenwirkungen sollte auf die Erfahrungen aus der Häma- tologie zurückgegriffen werden. Prim. Prof. Dr. med. Ewald Wöll, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Häma- tologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) und Ärztlicher Direktor/Ärztlicher Leiter Innere Medizin des Krankenhauses St. Vinzenz in Zams, betonte: „Unsere Jahrestagung bildet den zeitlichen Schlusspunkt der großen internationalen Kongresse. Ich sehe dies als hervorragende Möglichkeit, die Ergebnisse, die wir relativ frisch erfahren haben, hier in Perspektive zu setzen und zu besprechen, sie in unsere Algorithmen einzubauen und möglicherweise die Pitfalls der Studien zu sehen.“ Highlights der Jahrestagung seien die vielen Register- und Real-World- Daten. „Das ist der Realitätscheck, der hinter den Phase-III-Stu- dien steht“, so Prim. Prof. Dr. med. Ewald Wöll. In Österreich sei überdies durch die OeGHO das Österreichische Onkologie- forum gegründet worden, um genau diesen Realitätscheck re- gelmäßig vorzunehmen, gesundheitspolitische Versorgungs- trukturen zu prüfen sowie Zugang zu Innovationen zu ebnen. Großes Interesse am Studierendentag Mit den Fortschritten in der Therapie von Krebserkrankun- gen und dem parallel verlaufenden demografischen Wandel wächst auch die Zahl der zu versorgenden Krebserkrankten. Entsprechend steigt der Bedarf an Onkologinnen und Onko- logen sowie Hämatologinnen und Hämatologen, die jetzt ausgebildet werden müssen. „Eine Verkürzung der internisti- schen Basisweiterbildung von drei auf zwei Jahre ist keine Lö- sung und wird auch vom Arbeitskreis Junge DGHO abgelehnt“, konstatierte Prof. Dr. med. Martin Bentz, Mitglied im Vor- stand der DGHO. Hochmotivierte junge Menschen seien vom Fachbereich Hä- matologie und Onkologie begeistert, führte Prof. Dr. med. Tim H. Brümmendorf aus. „Nah an Menschen dran sein und diese über eine lange Zeit begleiten – in Kombination mit einem hochinnovativen Fach, das alle Verfahren der molekular zielge- richteten Therapien und Immuntherapien beinhaltet: Das ist es offensichtlich, was junge Menschen anspricht.“ Nach der Jahrestagung ist vor der Jahrestagung 2026 findet die Jahrestagung von DGHO, OeGHO, SGMO und SGH vom 9. bis 12. Oktober in Wien statt. Die Kongresspräsi- dentschaft werden Prof. Dr. med. Dominik Wolf (Innsbruck) und Prof. Dr. med. Maike de Wit (Berlin) gemeinschaftlich übernehmen. ALLGEMEIN 15 DGHO-Mitgliederrundschreiben 4 | 2025