Positionspapier zur DPD-Testung veröffentlicht

10.06.2020
Fluorouracilhaltige (FU) Arzneimittel werden sehr häufig in der systemischen Chemotherapie eingesetzt, u. a. bei Darm-, Magen-, Bauchspeichel- und Brustkrebs. Viele Patientinnen und Patienten haben Nebenwirkungen.

Einer der Gründe sind genetisch bedingte Stoffwechselstörungen, die den Abbau des Arzneimittels verzögern. Vor einem Jahr hatte die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) ein Risikobewertungsverfahren für FU-haltige Zytostatika eingeleitet, konkret zu Fluorouracil und den verwandten Wirkstoffen Capecitabin, Tegafur sowie zu Flucytosin. Jetzt wurde die Empfehlung ausgesprochen, einen spezifischen Gentest bei allen KrebspatientInnen vor Beginn dieser Therapie durchzuführen. Von den betroffenen Zulassungsinhabern wurden am 4. Juni zwei Rote-Hand-Briefe versandt.

Die Umsetzung der EMA-Empfehlungen ist eine Herausforderung, von der Aufklärung der Patientinnen und Patienten über die qualitätsgesicherte Testung und die Finanzierung bis zur Dosisanpassung der Chemotherapie. Unter Federführung der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. haben wissenschaftliche medizinische Fachgesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Vorschläge zur Umsetzung der Empfehlungen in einem Positionspapier veröffentlicht.


Zur Stellungnahme